Abreagieren ist ein psychoanalytischer Begriff für das Wiedererleben eines Erlebnisses, um es von seinen emotionalen Auswüchsen zu befreien – eine Art Katharsis. Manchmal ist es eine Methode, sich verdrängter traumatischer Ereignisse bewusst zu werden. Eine starke emotionale Reaktion die zum Wiedererleben führen (Wiedererleben und nicht Erinnern) ein vergessener Moment der Emotion, der wieder in Kraft tritt. (Quelle:en.wikipedia)
Sie kann spontan auftreten oder durch Suggestion provoziert werden, indem die Stärke einer anfänglichen Emotion erhöht wird. (näheres dazu in Lektion: Regression)
Sie kann eine assoziative Verbindung einer in der Vergangenheit liegenden Situationen oder Dingen sein, die mit gleichen oder ähnlichen Gefühlen und damit einhergehenden körperlichen Empfindungen verknüpft sind.
Sie kann als Affektbrücke für eine Regression zur Ursache des Problems sein. (näheres in Lektion: Regression)
Prinzipieller Umgang mit Abreaktionen: Bleibe vor allem ruhig. Abreaktionen ermöglichen, auf eine schnelle Art, diese schon lange und oft vergessenen Emotionen zu entladen und sorgen für eine enorme Entlastung für den Probanden. In der Regressionsarbeit wird eine Abreaktion oft wünschenswert. und kann gezielt ausgelöst werden.
Zwei Arten von Abreaktion:
Was tun?:
a) Zurückgehaltene Emotion die sich entlädt. Der Proband weint, schreit vor Wut, lacht (was einem Weinen nahe kommt)
Ruhig bleiben und den Probanden erlauben, seine Emotionen frei zu lassen. Unterstütze ihn mit beruhigenden Worten, dass es in Ordnung ist, das jetzt zuzulassen. Es kann etwas dauern, bis der Proband wieder zur Ruhe kommt.
Sollte es für den Probanden zu heftig sein, dann kannst du ihn für eine Weile an seinen “Sicheren Ort” führen, um Energien aufzutanken. Dann evtl. wieder zurück in das Gefühl gehen. (Desensibilisierung, siehe Lektion Regression)
Du kannst den Probanden beruhigen indem du folgenden Satz wiederholst: “Lass die Szene verblassen, konzentriere dich nur auf deinen Atem!”
Vorsicht: Berühre den Klienten nicht gleich zu Anfang seiner Abreaktion. Dies könnte zu einem negativen Ankern führen. (Siehe dazu Ankern)
b) Hysterie. Die Reaktion ist sehr stark verbunden mit Schreien, Kopf und Beine bewegen sich immer heftiger hin und her. Der Proband kann die Emotion nicht kontrollieren und steigert sich hinein.
Ruhig bleiben
Erlaube dem Probanden, seine Emotionen frei zu lassen.
Unterstütze ihn mit beruhigenden Worten, dass es in Ordnung ist, das jetzt zuzulassen.
Falls es ausartet: Wiederholen Sie diesen Satz immer und immer wieder: “Lass die Szene verblassen, konzentriere dich nur auf deinen Atem!”
Wenn sich der Proband beruhigt, weiter machen im Prozess.
Falls Hysterie wieder auftaucht, wie zuvor beruhigen und den Probanden zu einem Psychotherapeuten oder Arzt verweisen.
Vorsicht: Berühre den Klienten nicht gleich zu Anfang seiner Abreaktion. Dies könnte zu einem negativen Ankern führen. (Siehe dazu Ankern)
Sicherer Ort
Bereitstellung und Schaffung eines Ortes der Sicherheit für den Krisenfall, um den Probanden vom Geschehen zu dissoziieren.
Jeder kennt eine Situation, einen Ort in der er sich Sicher und Geschützt fühlt.Das kann ein imaginärer aber auch bekannter Ort sein. Lass deinen Probanden diesen Ort wählen. Dieser sollte möglichst neutral sein, bestenfalls auch in der sich der Proband alleine befindet, ohne weitere Person(en).
Lass dir diesen Ort beschreiben. Du kannst das innerhalb der Sitzung tun, aber auch schon im Vorgespräch einen solchen Ort mit deinem Probanden vereinbaren.
Dieser “Sichere Ort” kann zu allen möglichen Situationen innerhalb des Hypnose Prozesses genutzt werden.